wahr ist was wahrgenommen sich bewährt

gut was des menschen wert

 

in lautre dehähm
uffgwachs im kriesch
vun schblitter zerfetzschte bääm
maikäfer fliesch

un als die sirähn
als wonn de weltachs runnerkäm
bomb um bomb do fiel
stukas heuldröhnte uffs ziel

un kame mer ausem keller
wars nachts heller
wie am daach unner de sunn
als raach un feier ringsrum
ghungert hemmer un gbongt

obs morsche noch longt
vun befreiung hot koiner gsproch
long hots no brond noch groch

nach em kriesch
in de palz dehähm
widder heilten die bääm

maikäfer kriech







kam à coblence aufs real.

s’ war nicht viel für mich drin.
s’ war mir aber auch ziemlich egal,
s’ haute eben so hin
von stufe zu stufe
auf der klassenleiter
mit wenig behufe,
hauptsache weiter.

viel lehrstoff wurde gebracht, wenig gelehrt,
eigenes denken war wenig begehrt,
manches blieb hängen,
einmal ich auch,
behaltenes konnte man längen,
faulheit = günstig gebrauch
von eifer und kraft,
die mehr freude anderswo schafft:
ging viel lieber mit mädchen oder zum sport,
was ich da misste, kriegte ich dort.


was mir wichtig war:
„was ist richtig? was wahr?“
kam nicht vor im unterricht,
nur tote pflicht:
so isses, so nicht,
dunkelheit da, hier licht.


in der zeit,
da ottavianis prä- und mccarthys prolaten machten sich breit,
brachten’ s heiden und linke nicht weit.



Musik und Dichtung,
meiner Gedanken Lichtung,
Funktionen, die deutsche Sprache
doch netzten die Brache
meiner Zweifel und Melancholie,
auf der mit der Zeit allmählich gedieh
nach Krisen und Tort,
eignes Gebot
als eigenes Lot
und die Liebe zum Wort.





hab ein Leben gelebt, das mir Moiren gewebt
ohn mir zu sagen

um der Wahrheit willen

sei zu wagen

Ehr oder Sillen




ortwin mohnkern

johann von dalberg virdung faustus
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